Hans Münch

 

Fotografie


Der lange Marsch der Fotografie


Der lange Marsch der Fotografie durch die Institutionen der Kunstgeschichte hatte im Grunde schon Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen.

Fotografen unternahmen erste Versuche, die Malerei zu imitieren oder sie gestalteten das Bild, indem sie die Menschen in möglichst malerischer Umgebung abbildeten, gerne auch mit griechisch-römischen Säulenimitaten.

 

Zahlreiche Genres wie Reportage-, Porträt-, Industrie-, Akt- oder Naturfotografie sind aus der postmodernen Kunst nicht mehr wegzudenken und befruchten andere Kunstgattungen.

Durch die Entwicklung der digitalen Fotografie hat das Medium zusätzliche Schwungkraft erfahren.

 

Es ist nicht bekannt, welche Geräusche die erste Fotografie durch Joseph Nicéphore Nièpce im Jahre 1826 erzeugte. Bis es aber in der Kunstgeschichte "klick" machte und die anfangs kritisch beäugte Fotografie als gleichberechtigte Ausdrucksform in der bildenden Kunst neben Malerei und Grafik etabliert war, sollten noch viele Jahrzehnte vergehen.

 

Verfahren zur Herstellung von Abbildungen durch Lichteinwirkung, das 1839 allgemein bekannt wurde. Die Fotografie wurde schnell zur Grundlage einer sich ausbreitenden Bilderindustrie, die manuell hergestellte Bilder, Gemälde und Zeichnungen in den Hintergrund drängte.

 

Die Avantgardemalerei übernahm fotografische Formelemente, um dem Gemälde wieder die ihm zustehende Geltung zu verschaffen.

In den 1920er Jahren wandten sich viele Maler der Avantgarde der Fotografie zu.

Mit seinen Fotografien und Fotomontagen, den sogenannten Rayographs, erschloss der amerikanische Maler Man Ray der modernen Kunst neue Ausdrucksmittel.

 

Die Pop-Art der 1960er Jahre variierte und verfremdete das öffentliche Foto mit technischen Mitteln. Der amerikanische Popkünstler Andy Warhol (1928-1987) ist mit seinen auf diese Weise geschaffenen Bildern und Bildserien der bekannteste Meister dieser Kunstrichtung.